Berufsschule I | Berufsschule II |
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- Kaufmann/Kauffrau im Groß- und Außenhandel - Industriekaufmann/-kauffrau des Dräger-Konzerns - Automobilkaufmann/-kauffrau | - Fachkräfte für Lagerlogistik - Fachlageristen/-innen - Kaufmann/Kauffrau für Spedition und Logistikdienstleistung |
Abteilungsleiter: Martin Wendt, Studienrat Raum 0.16 Tel. 0451 122868-22 Fax 0451 122868-90 Email: This email address is being protected from spambots. You need JavaScript enabled to view it. | Abteilungsleiter: Michael Gottschalk, Studiendirektor Raum 0.16 Tel. 0451 122868-21 Fax 0451 122868-90 Email: This email address is being protected from spambots. You need JavaScript enabled to view it. |
Berufsschule an der Friedrich-List-Schule
Als Anfang des Jahres 1982 die Friedrich-List-Schule in ihr neues Gebäude an der Georg-Kerschensteiner-Straße umzog, änderten sich nicht nur die Räumlichkeiten. Zu Beginn des Schuljahres 1982/83 zog auch die Berufsschule in die Friedrich-List-Schule ein. Das ist nun über 30 Jahre her.
Rückblick – Wie alles begann
Im Rahmen der Neustrukturierung im Berufsfeld I – Wirtschaft und Verwaltung – wurden die Fachklassen für Groß- und Außenhandel, Spedition, Eisenbahn und Straßenverkehr sowie für

Die FLS startete ihren Berufsschulunterricht mit 4 Klassen für Groß- und Außenhandelskaufleute (3 Unterstufen und 1 zweijährige Mittelstufe) sowie jeweils einer Klasse für Speditionskaufleute, Kaufleute im Eisenbahn und Straßenverkehr und Handelsfachpacker. In den nachfolgenden Jahren wurde dieser Bereich zügig ausgebaut. Für das Schuljahr 1983/84 liegen folgende Zahlen vor:
Anzahl Klassen | Wochenstunden | Schülerzahlen | |
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Kaufleute für Groß- und Außenhandel • Unterstufe • Mittelstufe • Oberstufe | 3 4 1 | 12 8 8 | 76 106 27 |
Speditionskaufleute • Unterstufe • Mittelstufe | 1 1 | 8 8 | 22 34 |
Kaufleute für Eisenbahn und Straßenverkehr • Mittelstufe | 1 | 8 | 11 |
Handelsfachpacker • Unterstufe • Oberstufe | 1 1 | 8 8 | 33 31 |
∑ | 13 | - | 340 |
Schon für das Schuljahr 1984/85 wurde mit 20 Teilzeitklassen geplant. Damit erreichte die Abteilung Berufsschule innerhalb von nur drei Jahren eine dem Vollzeitbereich vergleichbare Schülergröße. Erster Abteilungsleiter der

Ungefähr ein Drittel aller Lehrkräfte der FLS war 1983/84 in der Berufsschule tätig. Trotzdem blieb der Unterrichtseinsatz in der Berufsschule für viele Kolleginnen und Kollegen der FLS zunächst fremd, um nicht zu sagen exotisch. Und tatsächlich änderte sich die Arbeit der Lehrkräfte im Teilzeitbereich in mancherlei Hinsicht.
Die Klassen waren sehr groß. Handelsfachpacker- oder Speditionsklassen waren zum Teil mit 33 bis 34 Schüler/-innen besetzt.

Für den Unterricht standen in den achtziger Jahren weniger Wochenstunden zur Verfügung als heute. Englisch fehlte in der Stundentafel noch ganz. Im Speditionsbereich und für die GIB-Klassen wurde jedoch bald Englisch als

Vergleich – Berufsschule gestern und heute
Alles in allem stellte der Einsatz im Berufsschulbereich zunächst eine echte Herausforderung für die Lehrkräfte dar. Gleichzeitig ergab sich aber die Möglichkeit, sich fachlich zu spezialisieren, und in einem Bildungsgang bzw. einem Team der Schule dauerhaft arbeiten zu können. Heute ist der Teilzeitbereich fester Bestandteil des Profils der FLS. Die Kolleginnen und Kollegen arbeiten gern in diesem Bereich. Die erreichten Prüfungsergebnisse, die positive Rückmeldung der Ausbildungsbetriebe und letztlich auch die stabilen Schülerzahlen zeigen, dass hier gute Arbeit geleistet wird.
Die Berufsschulabteilungen an der FLS haben von allen Bereichen die meisten Schüler/-innen. Die Berufsschule I, Abteilungsleiter Herr Rohland,

Die Organisation des Berufsschulunterrichts erfolgt weiterhin in Teilzeitform. Die Auszubildenden haben im ersten Ausbildungsjahr zwei Berufsschultage zu jeweils 8 Stunden und in der Mittel und Oberstufe je einen Berufsschultag mit 8 Unterrichtsstunden. Im Speditionsbereich gibt es durchgängig 12 Wochenstunden pro Jahr, verteilt auf eineinhalb Berufsschultage. Die Fachlageristen haben in der Unterstufe 12 und in der Oberstufe 8 Unterrichtsstunden. Die 7. und 8. Unterrichtsstunde sind übrigens pädagogische Herausforderungen geblieben.
Auszubildende | Klassen | ||
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Berufsschule | 2014/15 | 660 | 36 |
Berufsschule | 1983/84 | 340 | 13 |
Die Tabelle zeigt, dass sich die Zahl der Auszubildenden stark erhöht hat. Die Klassenstärke ist allerdings durchschnittlich von 26 auf rund 18 Schüler/-innen gesunken. Dafür sind die pädagogischen Konzepte anspruchsvoller geworden. Das Unterrichten in Lernfeldkonzeptionen erfordert neue Methoden, verstärkten Medieneinsatz und sehr viel Praxisbezug. Das lässt sich in kleineren Klassen leichter verwirklichen. Es gibt aber weiterhin überdurchschnittlich große Klassen.

Die aktuelle Situation
Insgesamt verzeichnen wir über die Jahre sehr stabile Auszubildendenzahlen in den von uns vertretenen Berufen. Im Groß-und Außenhandel ist die Anzahl der zweijährigen Ausbildungsverhältnisse geschrumpft, sodass wir dafür keine eigenen Klassen mehr anbieten können. Das Unternehmen Dräger bildet im Schnitt 70 Industriekaufleute aus – eine sehr respektable Zahl.
Im Bereich der Lagerlogistik verzeichnen wir sowohl bei den Fachkräften für Lagerlogistik als auch bei den Fachlageristen ein stetiges Wachstum der Berufsschüler/-innen. Der Bereich der Autokaufleute entwickelt sich sehr stabil. Nur im Bereich der Kaufleute für Spedition und Logistikdienstleistung ist die Zahl der Ausbildungsverhältnisse in den letzten Jahren nach Rekordentwicklungen am Anfang des Jahrtausends spürbar zurückgegangen. Hier macht sich der wirtschaftliche Einbruch der Jahre 2007/08 am Verkehrsstandort Lübeck noch immer bemerkbar.
Für die Berufsschule I ergeben sich für das Schuljahr 2017/18 folgende Zahlen:
Branche | Auszubildende | Klassen |
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Groß- und Außenhandel | 205 | 9 |
Industrie | 73 | 3 |
Spedition und Logistikdienstleistung | 92 | 5 |
Für die Berufsschule II ergibt sich für das Schuljahr 2017/18 folgendes Bild:
Branche | Auszubildende | Klassen |
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Auto | 73 | 3 |
Lagerlogistik | 125 | 6 |
Fachlagerist/-in | 83 | 4 |

Auch in diesem Jahr haben die allermeisten Auszubildenden ihr Berufsziel erreicht und ihre IHK-Abschlussprüfung mit guten Ergebnissen gemeistert. Allerdings ergeben sich auch in der Berufsschule zunehmend herausfordernde pädagogische Verhältnisse. Die Zahl der Auszubildenden, die dem Berufsschulunterricht auf dem angebotenem, notwendigen Niveau nur mit Mühe folgen können, steigt. Eine signifikante Minderheit von Schüler/-innen hat Probleme mit schulischen Grundtugenden wie Anwesenheit, Pünktlichkeit oder Hausaufgabenerledigung.
Trotzdem gibt es jedes Jahr eine ganze Reihe von Auszubildenden der FLS, die ihre Abschlussprüfung nicht nur bestehen, sondern als Kammerbeste oder sogar als Landesbeste durchs Ziel gehen. Sie werden für ihre Spitzenleistung von der IHK Lübeck bzw. der IHK Schleswig-Holstein besonders geehrt.
Ernst-Henning Rohland